Dienstag, 20. März 2007

Geldwäsche

In letzter Zeit scheint es mir unmöglich, in öffentlichen Verkehrsmitteln mehr als bloß eine Seite eines Buches zu lesen, weil ich permanent durch extrem dümmliche Telefon- bzw. persönliche Gespräche dazu genötigt werde, den Urhebern dieser Gespräche meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Sitze im Bus, neben mir junge "Dame", daneben ihr Bruder/Freund/Stecher/wasauchimmer...(nein, nicht ich, auf der anderen Seite daneben), im bald wahlfähigen Alter. Sie hat von ihrer Mutter heute (also, jetzt eigentlich schon gestern) 40 Euro bekommen. Wofür konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls wurde dieses Geld von der jungen "Dame" neben mir (im Folgenden "Pinky" genannt) zweckentfremdet und für irgendetwas anderes (Alkohol, Drogen, Black Jack, Nutten, Fernsehprogrammrückseitenankreuzmatura, etc.) rausgeworfen.

Pinky und ihr junger Begleiter (im Folgenden "Brain" genannt) überlegen nun, was sie der Mutter sagen soll, wofür sie ihr Geld verwendet hat, damit diese nicht auszuckt, oida. Brains erster Einfall: für irgendetwas, das man gleich verbraucht, weil die Mutter dann keine Beweise verlangen kann... Erstes Alibi-Konsumgut: Nahrung! Natürlich, wenn man die isst, ist nichts mehr übrig. Berechtigter Einwurf von Pinky: Essen für 40 Euro an einem Tag für Nahrung, das glaubt die Mutter niemals (vermutlich also Adoptivtochter).

Nächster Einfall Brains, und hier habe ich mir tatsächlich die Zunge blutig gebissen, um möglichst geräuscharm zu bleiben: RUBBEL-LOSE!!! Weil, die verbraucht man ja auch gleich, oida. OIDA, das ist ja die Idee, OIDA! Rubbellose kosten 5 Euro und die verbraucht man ja auch gleich, weil man die nach dem Rubbeln wegwirft. Leuchtet ein. Frage, wieviel von diesen Rubbellosen gebraucht werden. Brain rechnets aus. Mit dem Handy. Da die Divisions-Taste defekt zu sein scheint, benötigt er mehrere Multiplikations-Versuche, um auf die Zahl 8 zu kommen. Perfekt. Die beiden einigen sich also darauf, Mutter zu erklären, sie hätten ihr Geld für Rubbellose ausgegeben. (!!!) Weil, da braucht man ja eh auch mehr, weil man ja nicht schon beim ersten oder zweiten gewinnt, sondern immer erst ab dem fünften, oder so...Brain spricht da aus Erfahrung...also acht Lose müssen da unbedingt gekauft werden, um beim fünften zu gewinnen...dann gewinnt man aber immer...Pinky ist mit dieser Lösung einverstanden, weiß aber noch nicht, wie sie der Mutter, das Fehlen des Geldes, das sie ja mit dem 5. Los gewinnt, erklären soll... Brain weiß Rat: Das Geld hat schließlich sie selbst mit ihrem Rubbel-Los gewonnen und kann es daher ausgeben, wofür sie will...

Ich steige aus und nehme mir vor, morgen jedes fünfte Rubbel-Los zu kaufen...oder in öffentlichen Verkehrsmitteln wieder mehr Musik zu hören...

4 Kommentare:

Georg Cracked hat gesagt…

he he he

mehr von dem zeugs unter monochrom's datenbank des vorüberschreitens.

netzonfire hat gesagt…

wo findet man die? oder bin ich blöd?

sado hat gesagt…

Google weiß Rat. Jetzt auch ich.
http://www.monochrom.at/vorueberschreiten/

Anonym hat gesagt…

ein weiterer grund für mich im sommer auf mein rad zu steigen und die öffis großräumig zu umgehen. jaja, ich weiß, von deinem wohnsitz aus ist das nicht so leicht durchführbar - musikhören ist für dich die einzig wahre alternative!